Die Jahre bis zum 1. Weltkrieg verliefen wie vorgesehen mit Konzerten und gesellschaftlichen Vergnügungen, es war ein reges Treiben. Fahrten mit den Fuhrwerken wurden unternommen, Theatervorstellungen wurden gegeben und das nicht nur in Laucha, sondern auch in anderen Gemeinden. Der finanzielle Umlauf betrug immerhin jährlich fast 250 Goldmark, eine stattliche Summe zu dieser Zeit.

Der 1. Weltkrieg stoppte jäh die positive Vereinsentwicklung und es mussten Rückschläge und Verluste hingenommen werden. In den Jahren des Krieges gibt es keine Aufzeichnungen oder Hinweise auf die Vereinstätigkeit. Gepeinigt von den Auswirkungen des Krieges und der wirtschaftlichen Not, fanden sich dann doch übrig gebliebene "alte Mitglieder", zusammen mit neuen Sangesfreunden, um das fortzuführen, was rund 35 Jahre vorher begonnen hatte.

Am 18. März 1925 wurde nach einem Antrag von Sangesbruder P. Mühlbach beschlossen, über jede Versammlung Protokoll zu führen und ein Protokollbuch anzuschaffen. Bis zum heutigen Tage sind die Protokollbücher ohne Unterbrechung geführt worden.

Titelbild der Chronik

Die Weltwirtschaftskrise hatte um 1932 alles fest im Griff und ging auch an Laucha und dem Sängerkranz nicht spurlos vorbei. Doch es gab immer einen Weg. Im Protokoll Nr. 23 bezüglich der Jahrestagsfeier heißt es: "Die Mitglieder erhalten aus der Vereinskasse je 3 Glas Bier und 1 Bratwurst, um auch arbeitslosen Mitgliedern die Teilnahme zu ermöglichen."

Das 50. Jubiläum wurde 1935 gebührend gefeiert. "Der 14. Juli 1935 stand im Zeichen des Liedes, um auch die Öffentlichkeit an unserer Jubelfeier teilnehmen zu lassen. Schon am frühen Morgen schallte Männergesang durch das Dorf."

1940 wurde keine Generalversammlung abgehalten. Ein Jahr später nahm der Verein im März am Heldengedenktag teil. Sangesbruder Paul Reinhardt fiel im Alter von 24 Jahren an der Front und der Verein sang zur Trauerfeier im September einige Lieder.

Heinz Güth wurde 1947 vom Zögling zum ordentlichen Mitglied. Er ist immernoch dabei und seine Sangeslust ist ungebrochen. Viele Titel hat er zum Chorrepertoire beigesteuert. Paul Mühlbach, der 1925 die Führung des Protokollbuches angeregt hatte, musste leider nach 40 Jahren Vereinsangehörigkeit zur letzten Ruhestätte getragen werden.